Grundlagen / Vorstellung des Faches

Philosophie

Angesichts der vielfältigen Krisen des 21. Jahrhunderts kommt dem Fach Philosophie eine besondere Bedeutung zu. Denn auf die anthropologisch-ethischen, gesellschaftlichen, ökologischen und medizinischen Fragen unserer Zeit werden wir neue Antworten finden müssen. Auf der Grundlage eines demokratischen Wertefundaments wollen wir als Geschwister-Scholl-Gymnasium daher einen umsichtigen und respektvollen Umgang mit Mitmenschen und Umwelt in einer globalisierten Wert vermitteln. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei auch Fragen der Nachhaltigkeit.

Das zweistündige Unterrichtsfach Praktische Philosophie kann in unserem Gymnasium bereits in der 5. Klasse gewählt und dann bis zur 9. Klasse weiter fortgesetzt werden. Es richtet sich verpflichtend an die Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.

Praktische Philosophie hat Grundfragen des Lebens zum Thema. Dementsprechend werden Grundlagen und Folgen unseres Handelns, einschließlich von Sinn- und Wertfragen in den Vordergrund gestellt. Der Inhalt des Faches wird aufgefächert in sieben Fragenkreise, über die in einem altersangemessenen Abstraktionsniveau je Jahrgang reflektiert und diskutiert wird:

• Die Frage nach dem Selbst
• Die Frage nach dem Anderen
• Die Frage nach dem guten Handeln
• Die Frage nach Recht, Staat, Gesellschaft und Wirtschaft
• Die Frage nach Natur, Kultur und Technik
• Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
• Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn

Am Anfang stehen so die „Ich-Inseln“, in denen die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen, Wünsche und Träume ihrer Welt kartographieren. Im Laufe der Sekundarstufe I rücken verstärkt auch Fragen der Umweltethik, Bio-Ethik, Medizinethik und einer feministischen Ethik in unseren Horizont. Wir gehen dabei auch methodisch vielfältig vor (Gedankenexperimente, verschiedene Diskussionsformate, Gruppenarbeiten, sokratische Gespräche etc.). Unterschiedliche Standpunkte sollen so ausgetauscht, vorgestellt, mit Empathie begegnet, aber auch kontrovers diskutiert werden. Gegenseitige Anerkennung und Akzeptanz von argumentativ untermauerten Ideen ist uns dabei wichtig.

In der Oberstufe kann das Fach Philosophie in einem dreistündigen Grundkurs belegt und auch für die Abiturprüfungen als mündliches oder schriftliches Fach gewählt werden. Zentrale Themenfelder der Sekundarstufe II sind:

a) Das Selbstverständnis des Menschen
(Anthropologie)
b) Werte und Normen des Handelns
(Ethik)
c) Zusammenleben in Staat und Gesellschaft
(Geschichtsphilosophie und Politische Philosophie)
d) Wissenschaft und Erkenntnis
(Wissenschaftstheorie / Epistemologie)

Ziel des Philosophieunterrichts ist die Befähigung zur philosophischen Problemreflexion. Schülerinnen und Schüler sollen in die Lage versetzt werden, selbstständig zu philosophieren, also grundsätzliche Fragestellungen und Probleme methodisch geleitet und unter Einbezug der philosophischen Tradition und Terminologie kritisch zu reflektieren. Primär geht es uns dabei um die Entwicklung selbstständigen Denkens und eines kritischen Urteilsvermögens. Die Reflexion über die gesellschaftliche und ökologische Verantwortung des Menschen in Zeiten der von Menschen selbst verursachten Klimakrise sollen dabei auf logischen und sachlichen Argumentationen beruhen. Wir verwenden im Unterricht aktuelle und digitale Medien. Auf tagesaktuelle Themen und Probleme gehen wir regelmäßig ein.

So bewegen wir uns in kultur- und geschichtsphilosophischer Hinsicht von der antiken Philosophie (Sokrates, Platon, Aristoteles) über klassische Positionen der Philosophie (René Descartes, Immanuel Kant, Jeremy Bentham, Jean-Paul Sartre/Simone de Beauvoir und Hannah Arendt) bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts (Peter Sloterdijk, Giorgio Agamben, Thomas Nagel und Annemarie Pieper) hinein.

Das Fach Philosophie hat viele Gesichter. Jedes ist wichtig.

schulinterne Lehrpläne:

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