Besuch der mobilen Theaterproduktion “Die weiße Rose lebt” – ein Erfahrungsbericht von Marie Hübethal, Helena Jacobi und Lina Ruthenschröer (9b)

Hans und Sophie Scholl nochmals erleben- wie ist das möglich?

Hans und Sophie Scholl: Jeder kennt sie, aber wie war es wirklich für sie, Teil des Widerstandes und einer solchen Organisation wie der Weißen Rose zu sein?

All das sind Fragen, die man nicht so leicht beantworten kann, da dies ja nun schon mehr als 70 Jahre her ist. Ein Schauspieler und eine Schauspielerin haben es geschafft, die Präsenz der beiden Helden wieder aufleben zu lassen.

Ein Theaterstück im Klassenraum hat uns einen Einblick in die Vergangenheit ermöglicht. Wie sahen die letzten Stunden vor ihrer Verurteilung aus? Standen sie immer noch zu ihren mutigen Taten oder haben sie sie insgeheim bereut?

Um einen Bezug zu der heutigen Zeit herzustellen, hat der Schauspieler und die Schauspielerin nicht nur Hans und Sophie verkörpert, sondern auch zwei Schüler und Schülerinnen aus dem Jahr 2022 dargestellt.

Durch einen ständigen Szenen- und Rollenwechsel und den damit verbundenen zeitlichen Sprüngen wurde das ernste Thema des Zweiten Weltkriegs immer wieder aufgelockert. Für ein klares Verständnis haben die Darsteller und Darstellerinnen auf die bekannte äußere Erscheinung wie zum Beispiel den Seitenscheitel von Sophie geachtet. Um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, sind die beiden Schauspieler und Schauspielerinnen ohne vorherige Erklärung direkt ins Geschehen gesprungen, was im Nachhinein betrachtet ein raffinierter Anfang war. Während des gesamten Theaterstückes haben sie nie unsere Konzentration verloren und uns immer eingebunden, da sie auf steten Blickkontakt geachtet haben. Zusätzlich wurden zwischendurch Fragen und auch Witze in die Klasse geworfen, was ein kurzzeitiges Gelächter bewirkte.

Noch abwechslungsreicher wurde die Inszenierung durch verschiedene Stilmittel wie Gesang („die Gedanken sind frei“) oder auch Audioaufnahmen über die Gerichtsverhandlung. Die Dokumente der Verhandlung, die lange Zeit verschwunden waren und erst viele Jahre später in Ost-Berlin wieder aufgetaucht sind, schufen eine realistische Atmosphäre, in der man sich besser in die Zeit hineinversetzen konnte. Generell basiert das Stück auf allerlei alten Briefen, Zitaten und Leitsprüchen, um es so wahrheitsgetreu wie möglich zu gestalten.

Nach Ende der Vorstellung gab es eine Feedbackrunde, in der wir als Klasse unsere Meinung abgeben konnten. Hierbei stand besonders der Aspekt der Zeitlosigkeit im Vordergrund, denn in den Szenen der heutigen Zeit wurde häufig erwähnt, dass es immer noch Menschen mit rechtsorientierten Meinungen gibt. Unserer Wahrnehmung nach wurde dieser Kritikpunkt verständlich herübergebracht.

Uns am Geschwister-Scholl-Gymnasium ist es äußerst wichtig, ein solches Thema auf verschiedene Arten, z.B durch eine Inszenierung, aufzuarbeiten, sodass alle Altersgruppen über dieses Thema aufgeklärt und animiert werden, daraus zu lernen.