Besuch Mahn- und Gedenkstätte Q2-Geschichte Zusatzkurs
von Johanna Beer und Sarina Müller (Q2 Geschichte Zusatzkurs von Herrn Jahrsen)
Im Rahmen unseres Geschichte Zusatzkurses von Herrn Jahrsen der Q2 machten wir uns am Mittwoch, den 19.03.2025, mit der Straßenbahn auf den Weg zur Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf auf der Mühlenstraße 29. Wir erkundeten Ausstellungen der Gedenkstätte:
Zunächst sahen wir uns die derzeitige Sonderausstellung „Innovativ, erfolgreich, jüdisch“ an, welche sich mit der Geschichte jüdischer Pioniere befasst, die Düsseldorf wirtschaftlich und gesellschaftlich prägten. Die Dauerausstellung „Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ ermöglichte es uns dann noch mehr, in die Leben junger Düsseldorfer zur Zeit des Nationalsozialismus einzutauchen und zu verstehen, wie mit den Menschen damals umgegangen wurde. Die vielen Zeitzeugenberichte, die großen aussagekräftigen Grafiken, Filme und Hörtexte waren sehr anschaulich und brachten uns die damalige Zeit und die Einzelschicksale näher. Besonders das Hören der Stimmen von Zeitzeugen und die Tatsache, dass auch noch echte Gegenstände aus der Zeit ausgestellt waren, verstärkte unsere historischen Eindrücke.
Eine Geschichte erzählte zum Beispiel von Ruth S., die damals zwölf Jahre alt war, als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen. Sie war eine der wenigen jüdischen Schülerinnen an ihrer Schule, aber hatte gute Freundinnen und fühlte sich wohl – bis sie eben von dem einen auf den anderen Tag morgens in der Schule ankam, beschimpft und angespuckt wurde. Sie wurde nicht mehr gleichberechtigt angesehen und traute sich schließlich nicht mehr, allein auf die Straße zu gehen.
Besonders denkwürdig war dann der Besuch des Luftschutzkellers in der Gedenkstätte, der 1942 ausgebaut wurde und mit seinen Bänken und Schutztüren größtenteils original erhalten geblieben ist. Wir bekamen eine Vorstellung, wie es gewesen sein muss, in den engen Räumen des Kellers für lange Zeit ausharren zu müssen.
Schon nach einer guten Stunde hatten wir bereits viel von der Ausstellung gesehen. So besprachen wir mit Herrn Jahrsen schon vor Ort im Plenum in einer Sitzgelegenheit im Keller der Gedenkstätte unsere ersten Eindrücke und reflektierten gemeinsam die gemachten Erfahrungen. Insgesamt hat uns die Gedenkstätte stark beeindruckt, auch erschüttert und vor allem zum Nachdenken angeregt. Insbesondere deswegen, weil sich die Thematik und viele Einzelschicksale vor allem in Düsseldorf abspielten.
Unserer Meinung nach ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, Gedenkstätten wie diese zu besuchen, da man dort eben gerade mit vielen einzelnen Lebensbiografien konfrontiert wird und sich so an die verfolgten Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern kann. Wir sollten alles dafür tun, damit sich so etwas nicht wiederholt und dass wir unsere offene, demokratische Gesellschaft erhalten.